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Die Migräne
Die Migräne zählt zu den häufigsten chronischen Schmerzerkrankungen.
Ungefähr 15% aller Europäer leidet an regelmäßigen Migräne-Attacken, aber nur 1/3 von ihnen befindet sich in regelmäßiger ärztlicher Behandlung. Frauen sind öfter betroffen als Männer.
Mögliche Ursachen der Migräne:
Als mögliche Ursachen der Migräne werden Störungen des Gleichgewichtszustandes im Hirnstamm angenommen, was zu einer neurogenen Entzündung von Blutgefäßen in der Hirnhaut führt und den Schmerz auslöst.
Im weiteren Verlauf kommt es zu einer Neuropeptidfreisetzung, die wiederum eine Kettenreaktion auslöst, die als neurogene aseptische Entzündung beschrieben werden kann.
Symptome der Migräne
Der Verlauf eines Migräneanfalls kann in 3 Phasen eingeteilt werden:
die Vorbotenphase: In der Vorbotenphase kommt es zu psychischen Veränderungen wie grundlosem Unwohlsein oder schlechter Laune, die jedoch hauptsächlich dem Betroffenen selbst auffallen.
die Auraphase: Bei ca. 20 % der Betroffenen treten in der Auraphase Sensibilitätsstörungen, Neurologische Ausfälle, Augenflimmern, sowie Sprachstörungen auf.
die Kopfschmerzphase: In der Kopfschmerzphase treten sowohl Symptome 1. Ordnung wie Kopfschmerzen der unterschiedlichsten Ausprägung, sowie Symptome 2. Ordnung wie Aura, Übelkeit und Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit auf.
Rückbildungsphase: In der Rückbildungsphase verschwinden die Symptome.
Die Phase zwischen den Attacken kann unterschiedlich lang sein. Manchmal verstreichen nur einige Tage bis zum nächsten Migräne-Anfall, manchmal vergehen Wochen bis Monate bis zur nächsten Attacke.
Diagnose der Migräne
Während akuter Migräne- Attacken kann durch eine Positronen-Emissions-Tomografie (PET) im Hirnstamm eine verstärkt durchblutete Region sichtbar gemacht werden. Sie wird als Migränegenerator bezeichnet. Dies ist allerdings eine rein wissenschaftliche Untersuchungsmethode und spielt im klinischen Alltag keine Rolle. Meist kann eine Diagnose schon rein symptomatisch gestellt werden. Auch durch das Führen eines Kopfschmerztagebuchs oder durch eine Familienanamnese kommt man der Migräne schnell auf die Spur. Genetische Untersuchungen belegen die Vererbbarkeit von Migräne.
Therapie der Migräne:
Eine Linderung der Symptome kann meist schon durch eine Reizvermeidung oder Reizabschirmung erreicht werden. Mit Hilfe von Hypnose wurden bei der Migränetherapie bisher große Erfolge erzielt.
Die Deutsche Migräne-und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) empfiehlt aufgrund jahrelanger Migräne-Forschung auf ihrer Homepage Maßnahmen zur medikamentösen Therapie.
Neuere Forschungsergebnisse zeigen, dass sich bei der medikamentösen Migränetherapie Kombinationen aus Antiemetika (Mittel gegen Übelkeit) und Analgetika (Schmerzmittel) als besonders wirksam erweisen.
Auslöser der Migräne
Der Hirnstamm von Migränepatienten ist hypersensitiv. Reize wie Licht, bestimmte Gerüche oder Geraüsche können nicht adäquat verarbeitet werden und überfluten das Gehirn. Auch interne Reize wie Gefühle und Gedanken können zu einer Reizüberflutung führen. Es kommt zu einer Überforderung und somit zu einer Reizüberflutung. Der Migränegenerator wird aktiviert und löst die Migräneattacke aus.
Stress, Schlafmangel, Alkohol, Menstruation, oder Lebensmittelunverträglichkeiten können weitere Auslöser sein.
Krankheitsbilder der Migräne
Wie auch bei vielen anderen Erkrankungen gibt es auch bei der Migräne verschiedene Krankheitsbilder:
Migräne ohne Aura:Die Migräne ohne Aura zeichnet sich durch pulsierenden, pochenden mäßig starken bis sehr starken, in der Regel einseitigen Kopfschmerz aus. Ein Migräneanfall kann zwischen 4 und 72 Stunden andauern.
Meist wird der Anfall durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Lärm- Geruchs- und Licht- Überempfindlichkeit begleitet.
Migräne mit Aura:Vor dem eigentlichen Migräneanfall treten Sensibilitätsstörungen, Sprachstörungen und Flimmern vor den Augen auf. Auch hier dauert der eigentliche Migräneanfall 4 bis 72 Stunden. Zusätzlich kann es zu neurologischen Ausfällen wie Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen, Sensibilitätsstörungen und Sehstörungen kommen.
Migräne mit verlängerter Aura: Die Aura kann bis zu einer Woche anhalten. Die übrigen Symptome ähneln den Symptomen der Migräne mit Aura.
Status migraenosus: Beim Status migraenosus halten die Schmerzen länger als 72 Stunden an. Die Gabe von Medikamenten hilft nicht. Ein neuer Anfall kann einsetzen, noch bevor der alte abgeklungen ist. Zwischen den Anfällen liegen maximal 4 schmerzfreie Stunden im wachen Zustand. Bei Patienten mit Status migraenosus besteht oft der Verdacht auf Schmerzmittelmissbrauch oder Kombinationskopfschmerz.
Basilaris- Migräne: Bei der Basilaris- Migräne handelt es sich um eine seltene Sonderform der Migräne mit Aura. Meist tritt eine Kombination mehrerer neurologischer Störungen als Begleiterscheinung auf: Schwindelgefühle, Gleichgewichtsstörungen, Hör- und Sehstörungen, Sprachstörungen, Sensibilitätsstörungen, Bewusstseinsveränderungen bis Bewusstlosigkeit. Besonders betroffen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene.
Migräneaura ohne Kopfschmerzen: Mit zunehmendem Alter werden die Kopfschmerzen bei Migräneanfällen seltener und die Aurasymptome überwiegen.
Spannungskopfschmerz
Die häufigste Art der "gelegentlichen" Kopfschmerzen stellt der Spannungskopfschmerz dar. Ursache sind Verspannungen der Kopf- Nacken- und Schultermuskulatur. Besonders bei der Arbeit am Schreibtisch, längeres Sitzen in der gleichen Haltung (Autofahren), oder aber als Folge von Stress, Konflikten oder Überforderung kommt es zu starken Verspannungen und somit zu Kopfschmerzen. Die Therapiemöglichkeiten, die den größten Erfolg bei der Behandlung von Spannungskopfschmerz versprechen, sind das Ausschalten der Ursachen: Ein häufiges Wechseln der Haltung, Entspannungsübungen, oder die Umgestaltung der Arbeitsumgebung. Entspannungstechniken, Autogenes Training, Yoga, Ausgleichsübungen oder Stressbewältigungstraining sind bei der Behandlung sehr hilfreich.
Medikamenteninduzierter Kopfschmerz
Durch die häufige Einnahme von Schmerzmitteln und stetige Dosissteigerung kann es zu Kopfschmerzsymptomen kommen. Die Schmerzempfindlichkeit steigt bei täglicher Einnahme, was wiederum eine weitere Erhöhung der Dosis zur Folge hat. Es kann zur Abhängigkeit kommen.
Der medikamenteninduzierte Kopfschmerz ist meist dumpf und pulsierend. Übelkeit, Schwindel und Schüttelfrost können als Begleiterscheinungen auftreten. Die beste Therapie ist der ärztlich kontrollierte Medikamentenentzug und die Ermittlung der ursprünglichen Ursache der Kopfschmerzen.
Kopfschmerzen bei Kindern
Auch Kinder leiden schon häufig an immer wiederkehrenden Kopfschmerzen.
Ursachen für immer wiederkehrenden Spannungskopfschmerz können Schulangst, Leistungsdruck, langes Sitzen vor Computer und Fernseher sowie langes Verharren in der gleichen Haltung oder Bewegungsmangel sein.
An therapeutischen Maßnahmen haben sich besonders Verhaltens- und Gruppentherapie bewährt. Eine Gefahr der medikamentösen Therapie ist das Chronischwerden des Kopfschmerzes im Erwachsenenalter.
Halten Kopfschmerzen bei Kindern länger als einen Tag an oder kehren immer wieder, sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden.
Quelle: Mosquito_more, Institut für medizinische Informationen - Freiburg (c) InMedVerlag 2001